Fr., 24. Januar bis So., 30. August 2020
Das Datum dieser Veranstaltung liegt in der Vergangenheit
Moby Dick
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der 1992 entstandene 50-teilige Kartondruck-Zyklus Moby Dick des französischen Künstlers François Joseph Chabrillat (1960–2019).
Veranstaltungen
23. Januar, Donnerstag, 11 Uhr: Pressekonferenz
28. Januar, Dienstag, 17 Uhr: Pädagog*innenführung
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23. Januar, Donnerstag, 11 Uhr: Pressekonferenz
28. Januar, Dienstag, 17 Uhr: Pädagog*innenführung
Eintritt frei.
François Joseph Chabrillats (1960–2019) 50-teiliger Zyklus Moby Dick setzt sich auf eigensinnige Weise mit der konzeptuellen und minimalistischen Arbeit seiner Künstlerkolleginnen und -kollegen und dem Ausstellen von Kunst in den 1960er- bis 1980er-Jahren auseinander. In seinen Darstellungen kombiniert der französische Künstler Fotografien ikonischer Kunstausstellungen mit Textzitaten aus dem international bekannten Roman Moby Dick; oder: Der Wal (1851) von Herman Melville. Wie Ismael, der Erzähler in Melvilles Geschichte, agiert Chabrillat als Beobachter, Kritiker und Zeitzeuge. Der Text des Amerikaners dient ihm als kritisches Instrument.
Abbildungen und Zitate werden spontan ausgewählt und kombiniert. So erzeugt Chabrillat zunächst oberflächliche Zusammenhänge, die sich auf einzelne Künstlerpersönlichkeiten, Ausstellungen oder auf formale und inhaltliche Aspekte der dargestellten Werke beziehen. Die losen Assoziationen verdichten sich in der ornamentalen Struktur der Blätter zu Emblemen. Sie können als ironische, universale Manifeste der zeitgenössischen Kunst gedeutet werden – ganz im Einklang mit dem Prinzip der Konzeptkunst, dass der Sinngehalt im Kopf des Betrachters entsteht. So wirkt das Mappenwerk verschlossen und erzählerisch zugleich.
Chabrillat wählt zur Umsetzung seiner Arbeiten ein für konzeptuelle Strategien ungewöhnliches Bildmedium. Mit äußerster Präzision schneidet er seine Motive in Kartonplatten, um danach im Hochdruckverfahren nach der verlorenen Form seine mehrfarbigen Werke zu erzeugen. Der Schneide- und Druckvorgang transformiert die zugrundeliegenden Fotografien und Texte in Fläche und Farbe. Das Bild wird zum Konzept, der Hochdruck zur adäquaten Technik im Zeitalter nach der Konzeptkunst.
François Joseph Chabrillat blieb während seines gesamten Lebens bis zu seinem Tod im vergangenen Jahr nahezu unbekannt. Nach seinem Kunststudium in Clermont-Ferrand lebte er in den Achtzigern und Neunzigern in Stuttgart. Dort entstand 1992 auch das im Mittelpunkt dieser Ausstellung stehende Mappenwerk. Mit seinen 50 Blättern bildet es das umfangreichste Werk des Künstlers. Assoziativ gesellen sich die anderen Objekte der Ausstellung zu Moby Dick. Neben ausgewählten Ausgaben des Romans repräsentieren die Werke aus der Sammlung des Kunstmuseums Themen verschiedenster Art und knüpfen an Chabrillats Bilderzählung an: Die Werke und Werkgruppen von Franz Gertsch, HAP Grieshaber, Takashi Ohno und Rolf Werstler im Medium Holzschnitt thematisieren Naturbewusstsein, Umwelt-und Tierschutz. Grieshabers Engel der Geschichte – Stop dem Walfang zeugt in deutlicher Bildsprache von der politisch-ökologischen Seite seiner Kunst, wohingegen Gertschs monochrom-fotorealistische Bildschöpfung Wasser das Naturmotiv in Richtung einer meditativ anmutenden Abstraktion verfremdet. Zusammen mit Werken der Minimal Art von Donald Judd und Robert Mangold zeigen die Werke auf, welche inhaltliche und formale Spannbreite Chabrillats Arbeiten eröffnen.
Abbildungen und Zitate werden spontan ausgewählt und kombiniert. So erzeugt Chabrillat zunächst oberflächliche Zusammenhänge, die sich auf einzelne Künstlerpersönlichkeiten, Ausstellungen oder auf formale und inhaltliche Aspekte der dargestellten Werke beziehen. Die losen Assoziationen verdichten sich in der ornamentalen Struktur der Blätter zu Emblemen. Sie können als ironische, universale Manifeste der zeitgenössischen Kunst gedeutet werden – ganz im Einklang mit dem Prinzip der Konzeptkunst, dass der Sinngehalt im Kopf des Betrachters entsteht. So wirkt das Mappenwerk verschlossen und erzählerisch zugleich.
Chabrillat wählt zur Umsetzung seiner Arbeiten ein für konzeptuelle Strategien ungewöhnliches Bildmedium. Mit äußerster Präzision schneidet er seine Motive in Kartonplatten, um danach im Hochdruckverfahren nach der verlorenen Form seine mehrfarbigen Werke zu erzeugen. Der Schneide- und Druckvorgang transformiert die zugrundeliegenden Fotografien und Texte in Fläche und Farbe. Das Bild wird zum Konzept, der Hochdruck zur adäquaten Technik im Zeitalter nach der Konzeptkunst.
François Joseph Chabrillat blieb während seines gesamten Lebens bis zu seinem Tod im vergangenen Jahr nahezu unbekannt. Nach seinem Kunststudium in Clermont-Ferrand lebte er in den Achtzigern und Neunzigern in Stuttgart. Dort entstand 1992 auch das im Mittelpunkt dieser Ausstellung stehende Mappenwerk. Mit seinen 50 Blättern bildet es das umfangreichste Werk des Künstlers. Assoziativ gesellen sich die anderen Objekte der Ausstellung zu Moby Dick. Neben ausgewählten Ausgaben des Romans repräsentieren die Werke aus der Sammlung des Kunstmuseums Themen verschiedenster Art und knüpfen an Chabrillats Bilderzählung an: Die Werke und Werkgruppen von Franz Gertsch, HAP Grieshaber, Takashi Ohno und Rolf Werstler im Medium Holzschnitt thematisieren Naturbewusstsein, Umwelt-und Tierschutz. Grieshabers Engel der Geschichte – Stop dem Walfang zeugt in deutlicher Bildsprache von der politisch-ökologischen Seite seiner Kunst, wohingegen Gertschs monochrom-fotorealistische Bildschöpfung Wasser das Naturmotiv in Richtung einer meditativ anmutenden Abstraktion verfremdet. Zusammen mit Werken der Minimal Art von Donald Judd und Robert Mangold zeigen die Werke auf, welche inhaltliche und formale Spannbreite Chabrillats Arbeiten eröffnen.